Alle fünf Jahre wird Lingen von einer großen Gruppe Menschen heimgesucht, die sich alle durch die roten Mützen zu erkennen geben und offensichtlich nur ein Ziel haben: das Georgianer-Fest! Es findet jeweils am letzten Wochenende im August statt, und zwar in den Jahren mit der Null oder der Fünf hinten: 2015, 2020, 2025 usw.
Von allen Kontinenten, aus vielen Ländern sind die Teilnehmer angereist, um ein Wiedersehen zu feiern mit ehemaligen Klassenkameraden, der Schulen Gymnasium Georgianum und Gymnasium Johanneum, mit der Stadt Lingen, mit ehemaligen Lehrern, mit Freunden. Die Anziehungskraft dieser in Deutschland fast einmaligen Veranstaltung ist so groß, dass der Saal "An der Wilhelmshöhe" die Teilnehmer kaum aufnehmen kann.
Die Veranstaltung beginnt am Freitagabend mit dem Fackelzug, der sich vom Pferdemarkt durch die Stadt zur Wilhelmshöhe bewegt, wo anschließend der "Kommers" stattfindet. Hier werden bei dem ersten Treffen Erinnerungen und Erfahrungen ausgetauscht, aber auch Verabredungen für die kommenden beiden Tage getroffen.
Am Samstag findet in der Aula der Schule die obligatorische Generalversammlung statt. Ihr folgt der akademische Festakt, der seinen Höhepunkt in der Festrede einer bekannten Persönlichkeit unserer Schule hat. Der Samstag findet nach einem Dämmerschoppen im Garten der Wilhelmshöhe seinen Ausklang in einem festlichen Beisammensein im Festsaal der Wilhelmshöhe. Gerade dieser „Georgianer-Ball“ wird durch seine stimmungsvolle Musik besonders hervorgehoben.
Am Sonntag klingt das Georgianerfest mit einem ökumenischen Gottesdienst und einem sich anschließenden Frühschoppen auf dem Marktplatz aus. Stets wird Bedauern geäußert, wenn alle schließlich auseinander gehen; andererseits: In fünf Jahren sieht man sich wieder.
Die Entstehung des Vereins geht auf Studiendirektor Meyer zurück, der 1928 Idee hatte, zur 250- Jahrfeier des "Gymnasium Georgianum" im Jahre 1930, ein Ehemaligentreffen durchzuführen. Die Organisation haben dann Emil Greiner, Friedel Koke und Männe van Acken übernommen. Diese waren auch alle "Alte Herren" (AH) des Gymnasial Turn- und Rudervereins von 1880 (GTRV). Die Kartei des AH-Verbandes war das Gerüst, um an die Adressen der ehemaligen Schüler zu kommen.
Schon beim ersten Fest fand der Frühschoppen am Sonntag auf dem festlich geschmückten Marktplatz statt – übrigens bis heute der einzige Frühschoppen, der auf dem Marktplatz unserer Heimatstadt stattfindet.
Klugerweise wurde trotz größter Euphorie beschlossen, sich nur alle fünf Jahre zu treffen.